Heimat- und Brauchtum
Die Heimat- und Brauchtumsgruppe möchte überlieferte Besonderheiten unserer Heimat bewusst machen, pflegen und erhalten. Dazu gehören geschichtliche Vorgänge und Fakten, bauliche und gestalterische Gegebenheiten, das örtliche und regionale Plattdeutsch, bäuerliche wie handwerkliche Arbeitsweisen und Ausrüstungen, frühere infrastrukturelle Techniken und Anlagen wie Wasserversorgung, Wegebau und Beleuchtung, ferner religiöse Alltags- und Festgestaltungen sowie weltliche Feierformen, beispielsweise Schützenfeste.
Aus der Arbeitsgruppe sind zwei Bücher zur Geschichte Vördens entstanden, 2008 der Textband „Vörden – Geschichte einer Ackerbürgerstadt im östlichen Westfalen“ (730 Seiten, Bonifatius-Verlag Paderborn) sowie 2012 der Bildband „Vörden – Geschichte in Bildern“ (537 Seiten, über 1100 Abbildungen und Fotos, Bonfatius-Verlag Paderborn).
Schon vorher wurde auf Initiative der Arbeitsgruppe das im Original 1950 erschienene und lange vergriffene Buch von Josef Berendes „Kreuz und quer im Doktorwagen – Freuden und Leiden eines westfälischen Landarztes“ neu aufgelegt. 2016 entstand ein Kirchenführer für die St. Kilianskirche in Vörden.
Im Vorfeld der genannten Veröffentlichungen fanden geschichtliche Vorträge sowie eine Fotoausstellung mit über 2000 Fotos aus der Bevölkerung statt. Auf der Basis der erarbeiteten Erkenntnisse wurden Exkursionen zu Fuß oder auch mit Fahrrädern möglich, so zu den untergegangenen Dörfern in der Vördener Feldmark, zu den Quellen der alten Wasserversorgung oder zur ehemaligen optischen Telegrafenstation auf dem Hungerberg, ferner Schnatgänge entlang der 1324 beschriebenen Stadtgrenze. Die Aktivitäten werden fortgesetzt. Geplant sind ferner regelmäßige Fahrtangebote zu geschichtlich interessanten Orten.
Zum Gedenken an die im Dritten Reich ermordeten oder vertriebenen Vördener Juden wurde auf Initiative der Arbeitsgruppe eine Bronzetafel mit den Namen der Betroffenen angefertigt und an einem ehemaligen jüdischen Geschäftshaus – heute Sparkasse – angebracht, in dem sich auch der Betraum der Gemeinde befand. Dazu konnten Sponsoren gewonnen werden.
Denkmalpflegerisch engagieren sich die Mitglieder der Arbeitsgruppe u. a. in der Erhaltung und Pflege von Feldkreuzen und Bildstöcken in der Feldmark. Zu den Kreuzwegstationen zum Hungerberg werden Dokumentationen angefertigt und Blumenrabatten angelegt und gepflegt.
Der Arbeitskreis gibt Hilfen zur Familienforschung in der Form von Auskünften, Quellenhinweisen oder Entzifferungen von alten Orts- oder Familienunterlagen. So wurde die sehr schwer lesbare Ortschronik von Bredenborn für die Zeit zwischen 1825 und 1949 transkribiert (W. Hagemann).
Für alle Aktivitäten sind Interessenten und Mitmachende herzlich willkommen.