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©2022

Mit freundlicher Genehmigung der Stadt Marienmünster ©2022


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Herrn Amtmann Ahlemeyer hielt eine Ansprache. Hierbei wies er auf die großen Verdienste hin, welche der hochw. Herr sich in hiesiger Gemeinde erworben hat, und sprach denselben den Dank aller aus für die große Liebe und aufopfernde Tätigkeit in unserer Gemeinde. Am 30. Mai war die feierliche Einführung des neuen Herrn Pastors des hochwürdigen Herrn Pfarrers Josef Behre aus Magdeburg. Als Wohnung bezog er, der neue Herr Pastor die Kaplaneiswohnung. Am 25. Juli starb der hochwürdige Herr Jubilarpriester Franz Schulte nach dem er 25 Jahre in der Gemeinde als Pfarrer segensreich gewirkt hatte. Er war von allensehr beliebt. In der Marktstrasse und Pohlstraße ist eine neue Steindecke gemacht worden. Das Kreis-Elektrizitätsamt erbaute an der Schaltstation ein Lagerhaus mit anschließendem Wohnhaus für 2 Wohnungen und zwar für den Betriebsmonteur der Schaltstation und für den Landjäger. Der Bauplatz sowie der anliegende Lagerplatz wurde vom Kreise käuflich von der Gemeinde Vörden erworben. Im Hogge wurde dieses Jahr 1 Teil mit Fichten wieder bepflanzt 9000 Stck. In Oktober bezog der hochw. Herr Pfarrer Behre die Pastorrat. Die Kaplaneiwohnung wurde von Herrn Dr. med. Hermann Berendes bezogen.

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1927

Am 1. Januar wurde der Landjägermeister Bölke aus Driburg nach hier versetzt. Er bezog die neue Landjägerwohnung im Neubau des Kreiselektrizitätsamtes. Fräulein Klara Puers hier angestellt. Sie war bisher Lehrerin in Niederschleiern. Fräulein Lehrerin Rosa Kohl trat am 1. Mai auf ihren Wunsch aus dem Schuldienst aus. Die jungen Pappeln, welche noch auf dem Lagerplatz der vom Kreis-Elek.Amt. gekauft war, standen, wurden ausgegraben und im Hogge an der Gemeindewiese entlang gepflanzt. Der erste Teil des Schnatfelderweges von der Marienmünster-Chauhsee etwa 220 m Länge mit Wegesteinen aus dem Hungerberger Bruche ausgebaut. Auch das Obere Tor an der Niedernstraße erhielt eine neue Steindecke, ebenfalls wurde der Weg nach Altenbergen ausgebessert und wurde oberhalb des Steinbrinkes zwischen den Freiherrn von Haxthausenschen Plan mit einer neuen Steindecke versehen. Die Steine wurden aus dem Potthastschen Bruch aus Altenbergen gefahren. Der Strassenmeister Johannes Koch erbaute unterhalb der Mokerei ein neues Wohnhaus, den Bauplatz hat er von der Gemeinde käuflich erworben. Bäckermeister Henneke einen Anbau. Im Hogge wurden in diesem Jahre (weiter bei 187)


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die letzten Eichen gehauen. Der noch nicht bepflanzte Teil im Hogge wurde restlos mit Fichten bepflanzt. Laut Beschluß des Kreisausschusses vom Juni 1927 sind die Gemeindevertreter Heinrich Homann Hs. No. 211, Wilhelm Multhaupt Hs. No. 109 und Heinrich Krois Hs. No. 119 ihres Amtes enthoben und wurden denselben die Gemeinderecht auf die Dauer von vier Jahren aberkannt, weil sie laut Beschluss der Gemeindevertretung vom 24. November 1926 ihre Pflichen als Gemeindevertreter nicht nachgekommen sind.

1928

Der Stationsweg zum Hungerberge wurde instand gesetzt. Die Stationen wurden aufgearbeitet und erhielten zum Teil neue Bilder. Die Kapelle auf dem Hungerberge ausgebessert, der schadhafte Putz wurde erneuert. Der Boden wurde mit neuen Platten belegt. Der Vorbau vergrössert, der Altarunterbau neu hergestellt. Die Kapelle wurde ausgemalt auch der Altar u. Seitenaltäre wurden neu bemalt. Die Kosten hierzu wurden durch Stiftungen und Sammlungen in der Gemeinde aufgebracht.

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Der Kirchturm ist neu beschiefert worden. Der Hahn und die Kugel wurde abgenommen, die Kugel ist neu vergoldet, der Hahn instand gesetzt und wieder angebracht. Die Kosten sind vom Fiskus getragen. Der Weg auf dem Schützenanger von der Postautohalle bis zum Angerberg wurde ausgebaut und mit Steindecke versehen. Ebenfalls wurde der zweite Teil des Schnatfeldweges ausgebaut etwa 550 m.

Gebaut wurde in diesem Jahre folgendes:

Vom Tischlermeister Johann Ohagen ein neuer Anbau in der Marktstrasse 61
Vom Tischlermeister Josef Lessmann ein neuer Anbau in der Marktstraße
Wilhelm Hölting No. 207 ein Stallanbau
Wilhelm Hölting No. 223 ein neues Wohnhaus, der Bauplatz ist von der Gemeinde käuflich erworben.
Auf dem Schützenanger ist von der Gemeinde ein neues Spritzenhaus gebaut.
Das alte Spritzenhaus an der Pohlstrasse wurde abgebrochen, durch die Entfernung des selben wurde das Straßenschild bedeutend gehoben, zumal es verkehrshindernd wirkte.
Die Strasse konnte hier jetzt bedeutend verbreitert werden.


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Es war ein furchtbar strenger Winter der ausserordentlich lange anhaltende, starke Frosthatte sehr viel Schaden angerichtet, besonders auch in unserer Wasserleitung. Der größte Teil aller Hausanschlüsse waren eingefroren. Auch sonst waren Bruchstellen verursacht. Sehr schwierig wurde die Wasserbeschaffung namentlich für das Vieh genügend herbei zu schaffen. Zunächst wurde der Kump in Anspruch genommen. Dieser glich aber bald einen riesigen Eisblocke. Es wurden dann noch aus 2 Hydranten im Dusternort und Niedernstraße das Wasser entnommen. Größere Reparaturen an der Wasserleitung wurden notwendig, mehrere Hydranten Schieber und Rohre waren vom Frost aufgesprungen und mußten ersetzt werden. Den ganzen Sommer durch machten sich immer noch vom Froste herrührende Schäden an der Leitung bemerkbar. In der Niedernstraße wurde die Straßenrinne höher gelegt. Der Tischlermeister Wilhelm Hagemann errichtete an seinem Hause
einen

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Anbau für Werkstatt und Wohnzwecke. Der Amtsassistent Karl Simon baute ein neues Wohnhaus, den Bauplatz kaufte er von der Gemeinde. Der Tischlermeister Johann Ohagen errichtete einen neuen Werkstattanbau an seinem Wohnhaus im Dusteren Ort No. 7

Die hiesige Pfarrkirche erhielt diesen Herbst eine Heizung und zwar eine Warmluftheizung. Diese Anlage ist ganz besonders dem rastlosen Bemühen des hochwürdigen Herrn Pfarrers Behre zu verdanken, und auch das die Kosten hierfür in Höhe von 8000 Mark ( achttausend ) Mark vom Fiskus getragen wurden. Der Heizungskeller wurde an der Südseite der Kirche angelegt bzw. unter der Kirche. An dieser Seite wurde auch gleichzeitig eine Grotte erbaut. Die Erdmassen von der Ausschachtung der Heizungsanlage waren vielfach mit Totengebein durchsetzt und wurden deshalb zur Aufschüttung der erbauten Grotte benutzt.

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1929

Stadt Vörden

Seit April dieses Jahres ist ist die Bezeichnung „Stadt Vörden “ im Verkehr mit den Behörden wieder aufgenommen worden.


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Der Antrag hierzu ist unter Darlegung der Gründe am 3. Februar 1925 von der Gemeinde gestellt worden. Gegen den abschlägigen Bescheid vom 24. 9. 25 legte die Gemeinde Beschwerde ein beim Reichsgericht. Sie wurde zu unseren Gunsten entschieden und die Rechte bezüglich Bezeichnung „Stadt Vörden“ wieder verliehen. Die Wahl der Gemeinde bzw. Stadtvertreter am 17. November hatte folgendes Ergebnis:

1. Freiher Guido von Haxthausen
2. Franz Massolle No. 219
3. Josef Hillebrand No. 178
4. Heinrich Offergeld No. 206
5. Heinrich Müller No. 1
6. Josef Elsing No. 23

Abgeschlossen am 1. Januar 1930

Der Gemeindevorsteher der Stadt Vörden
Ohagen

Vermerk: Ohagen ist von den damaligen Gemeindevertretern zum Vorsteher gewählt. Es war denselben jedoch nicht bekannt, dass er im Jahre 1884 eine Gefängnisstrafe wegen Körperverletzung verbüsst hatte.

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1930

Am 12. Dezember 1929 wurde der Bauer Josef Elsing (Mönchehof) von der Gemeindevertretung einstimmig zum Gemeindevorsteher gewählt, und am 1. Januar 1930 in sein Amt eingeführt. Da das Wasser in der Leitung immer weniger wurde, ließ man die Ursache durch den Ingenieur Weinbörner aus Höxter feststellen. Die Sammelleitung der Quelle in der Kreilos`schen Wiese im Hogge, war fast ganz zugewachsen von Wurzel und sonstigen Kram, so daß das Wasser gar nicht bis zur Quellfassung einsicker konnte. Die ganze Sickerleitung wurde daher freigelegt und gereinigt. Es sind dann 4 Klärbassins eingebaut und mit einem Entleerungsabfluss versehen. So ist von Zeit zu Zeit eine Kontrolle der gesamten Sammelleitung möglich. Die Arbeiten sind von dem Unternehmer Aug. Weber ausgeführt. Im Grünental bei der Molkerei errichtete der Landarbeiter Wilh. Sander durch Darlehn von der Landwirtschaftskammer ein neues Wohnhaus, da ihm sein in der Pohlstraße gelegenes Haus für seine 9 köpfige Familie zu klein war.

Im März brannte das Haus des Landwirts und Bäckers Josef Höke am Angerberge. Der Brand war durch einen schadhaften Kamin entstanden. Der Wenderweg wurde vom Stationswege bis zum Elsing`schen Plan durch Steine vom Hungerberg gehärtet. Ebenfalls wurde der Weg von der Agatha-Kapelle bis zur Hölting`schen Scheune gehärtet. (Notstandsarbeiten) Die Ernte war mittelmäßig.   (Elsing)


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1931

In diesem Jahre fanden allerlei Wahlen zum Reichstag, Landtag und den kommunalen Körperschaften statt. Dabei traten allerlei Wahlkämpfe zwischen den verschiedenen Parteien zu Tage. Infolge der Arbeitslosigkeit die täglich größer wurde, trat unter der Arbeiterschaft eine große Unzufriedenheit ein. Die Leute mussten vom Arbeitsamt ihre Unterstützungsgelder wöchentlich in Empfang nehmen, die vielfach recht knapp bemessen waren.

Eine Auswanderung ins Industriegebiet wo viele Maurer und Ziegler in früheren Jahren ihren Verdienst hatten, war nicht mehr möglich. Es wurden dort nur die ortsansässigen Arbeiter beschäftigt. Die Gemeinde ließ dann sogenannt Notstandsarbeiten ausführen. Das Arbeitsamt trug dann einen Teil der Kosten. Es wurde das letzte Ende des Wenderweges bis zur Mergelgrube ausgebaut. Ebenfalls wurde der Weg Wiggenbrincke gehärtet. Das Steinmaterial ist von den Arbeitslosen im Bruch am Hungerberge gebrochen. Die Anfuhrkosten zahlte die Gemeinde. Der Sportplatz am Hungerberge in der Mergelkuhle wurde eingeebnet. Die Arbeiten sind von der Firma Roggenbach und Simon ausgeführt. Die Kosten betrugen ca. 1500 Mark, wozu vom Staate ein Zuschuss von 500 Mark gezahlt wurde.

Der Landarbeiter Johann Potthast 186 errichtet im Krummensieke ein neues Wohnhaus mit Hilfe eines Landarbeiter-Darlehns. Die Regierung bot alles auf um die Arbeitslosigkeit zu beheben. Sie wurde jedoch im Gegenteil größer.   (Elsing)

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1932

Das Jahr 1932 kann mit Recht das Jahr der Wahlen genannt werden. Es wurde so oft gewählt, dass die einzelnen Wahlen hier nicht angeführt werden können. Das Deutsche Volk war zersplittert in ca. 25 Parteien, die bei jeder Wahlperiode eine kollosale Propaganda entfalteten. In den Städten entstanden dann bei diesen Gelegenheiten viel Streitigkeiten, besonders zwischen Kommunisten, Sozialdemokraten und den Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei. Die letzte Wahl war am 6. November wo der Generalfeldwebel Hindenburg zum Reichspräsidenten gewählt wurde. Auch musste zur Gemeindevertretung gewählt werden, die aber nicht stattfand, da ein einseitiger Wahlvorschlag eingereicht war.

Die Kandidaten sind: Frhr. von Haxthausen, Soseph Elsing No. 115, Aug. Hecker No. 105, Jos. Hillebrand, Franz Hartmann und Josef Massolle No. 90. Von Dr. Behrendes wurde in diesem Jahre ein Neubau an der Straße zur Windmühle errichtet. Der geschmackvolle Bau trägt seht viel zur Verschönerung des Stadtbildes bei.


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Auch in diesem Jahre wurde die Zahl der Arbeitslosen mit jedem Tage größer. Um den einzelnen Arbeitern Arbeitsgelegenheit zu verschaffen, ließ die Gemeinde grössere Notstandsarbeiten ausführen. Der alte Bredenborner Weg erhielt eine neue Steindecke. Ebenfalls der Weg im Niedernholz zum Plan des Josef Elsing. 115. Die Hausanschlüsse der Wasserleitung wurden durch den Ing. Weinbörner aus Höxter nachgeprüft. Die Rohrleitung war bei vielen schadhaft, wodurch eine Menge Wasser verloren ging. Die Reparatur verursachte der Gemeinde erhebliche Kosten. Gleichzeitig wurde eine Verlängerung der Hauptleitung von der Molkerei übers Hoffeld vorgenommen. (Elsing)

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Im Januar d. Hrs. Waren die Wahlen zum Reichstag, wobei die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiter Partei die Mehrheit erhielt.

Adolph Hitler wurde Reichskanzler und Führer des deutschen Volkes.

Alle bisherigen Parteien mussten von der Bildfläche verschwinden.

Die kleinen Staaten innerhalb des deutschen Reiches  wurden aufgehoben und die Einigkeit des Volkes war wieder hergestellt.

Am 27. Februar brannte in Berlin das Reichstagsgebäude. Der Brand war, wie nachträglich in den Gerichtsverhandlungen festgestellt wurde, von Ausländern (Kommunisten) angelegt. Im Juni d. Js. wurde die hiesige Kaplanstelle vom bischöfl. Generalvikariat durch den Pfarrer i.R. Franz Blauhfuhs besetzt. Er war stark nervenleidend und suchte hier Erholung. Der Landarbeiter Wilh. Hillebrand 188 errichtete im Krummensieke mit Hilfe eines Landarbeiter Larlehns ein neues Wohnhaus. Ebenfalls der Arbeiter Aug. Volk 225. Da die Quellfassung der Kumpleitung in einen schlechten Zustande war, musste dieselbe freigelegt werden. Durch die neue Einfassung ist die gesamte Wassermenge restlos erfaßt. Die Arbeiten sind von der Firma Roggenbach & Simon ausgeführt zum Preis von 760,–RM.

Zu den Sitzungen der Gemeindevertretung waren jetzt lt. Gesetz der örtliche Führer der NSDAP wie auch der Führer der SA zu laden. Als Erster der Lehrer Franz Padberg (Kropp) und als SA Führer der Amtssekritär Karl Simon (Elsing)

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1934

Das Jahr 1934 war ein sehr trockenes Jahr. Schon im Frühjahr setzte diese Trockenheit ein. Das Ernteergebniss war trotzdem gut. Getreide wie auch Gartenfrüchte lieferten einen guten Ertrag.


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Am 16. Juli starb in dem Krankenhaus zu Cleve der Pfarrer i.R. Franz Blaufuhs, der leider nur ein Jahr die hiesige Kaplanstelle verwaltete. Sein Begräbnis erfolgte am 20. Juli in seiner Heimat Odingen im Sauerland.

Am 19. August trat das deutsche Volk an die Wahlurnen. Jeder Volksgenosse konnte durch seinen Stimmzettel beweisen, ob er mit den Maßnahmen der Regierung Adolph Hitlers einverstanden war oder nicht. Über 90% des deutschen Volkes stimmten für die jetzige Regierung. Im Herbst des Jahres setzte auf den Feldern eine große Mäuseplage ein, die an den jungen Saaten erheblichen Schaden anrichtete. Es wurden seitens der Gemeinde 4,00 Litr. Mäusegift angekauft, wodurch viele dieser Schädlinge beseitigt wurden. Laut gesetzlicher Bestimmung v. 8. Oktober soll das Amt des Gemeindevorstehers in denjenigen Gemeinden wo der Amtsbürgermeister seinen Wohnsitz hat, von derselben mit verwaltet werden.  Aus diesem Grund übernahm Herr Amtsbürgermeister Ahlemeyer gleichzeitig die Amtsgeschäfte des Gemeindevorstehers in Vörden.

Abgeschlossen am 1. November 1934
Der Gemeindevorsteher Elsing

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Vörden, 20/8 – 1945

Die Chronik wurde mir vor einigen Tagen übergeben. Leider fehlen die Eintragungen für die Zeit von 1934 an. Als Gemeindebürgermeister, dem die Führung der Chronik obliegt, beabsichtigte ich, im Laufe des kommenden Winters die Eintragungen nachzuholen. Da ich aber erst seit dem 5. Juni 1945 Amtsbürgermeister von Vörden bin, werde ich mich auf die Mitarbeit geeigneter Gemeindebürger von Vörden stützen müssen, um die wichtigsten Ereignisse aus den bewegten Jahren von 1934 bis 1945 in der Chronik festzuhalten. Selbstverständlich sollen auch die amtlichen Unterlagen weitgehend herangezogen werden, um eine möglichst getreue und lückenlose Stadtgeschichtsschreibung zu gewährleisten. Soeben erfahre ich, durch den Herrn Landrat in Höxter, daß ich ab 1. September 1945 die Stelle als Bürgermeister des Amtes Steinheim zu verwalten habe. Somit ist es mir nicht mehr möglich, mein Vorhaben auszuführen.

Steinmann
Amts, und Gemeindebürgermeister
Major der Schutzpolizei a.D.


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Im Jahre 1830 wurde ein Neuer Gemeinde Rath gebildet, und waren die abgehenden als

1ten                      Joseph Elsing
2ten                     Heinrich Multhaup
3tens                   Conrad Hölting v. Storck
4tens                   Vonrad Hölting vulgo Adammer
5tens                   Willhelm Potthast
6tens                   Georg Potthast so aus dießen Rath in Monath August 1830 verstorben

Und waren die Zugehenden welche ihren anfang genommen im Monath Octobris 1830 als

1ten                      Frantz Potthast
2ten                      Georg Kroihs
3tens                    Adolf Engel
4tens                    Heinrich Rodemeier
5tens                    Wilhelm Grahshof
6tens                    Johannes Mahsolle

Aus vorigen Rath geblieben der Bürgermeister Wilhelm Multhaup und Cammeranius Alexanda Thohs
am 1ten May 1831 ist aus vorstehenden Rath verstorben Adolf Engel.

1832 hat Herr Caemner Thohs seinen dienst als Cämmerer an den vormaligen Gemeinderath Wilhelm Potthast abgetreten.

1833 Monath Maertz wurde der Herr Bürgermeister Wilhelm Multhaup auf sein ansuchen seines Amts entlaßen, und Heinrich Elsing wieder angestelt worde.

In dießen gedachten Monath wurde der Arnold Hahne als Stadtsdiener angestellt, weil der vormalige Diener Heinrich Potthast gestorben.

Der Stadtsdiener Arnold Hahne im Monath Septembris 1833 gestorben, und der Heinrich Rotermund wieder angestellt.

1842 im Monath Martz ist der Stadts diener Rotermund wieder mit dem Tode abgegangen.

Am 15ten Maertz 1840 ist der Lehrer Wilhelm Stamm gestorben.

Am 26ten May 1840 wurde ein anderer Lehrer namens Friedrich Bollens welcher zu Bruchhausen als Lehrer geweßen hierher versetzt.

1842 Am 1ten November ist der Lehrer Bollens wegen der Schulverwaltung fürerst Suspendirt, und den Schulamts Candidaten Buhlert aus Bohseborn prowisorisch übertragen worden.


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Neuangenommene Bürger und Bürgerinnen

1829
Herman Thöne aus Herste verheyratet an die Witwe Herman Hölting Geborene Anna Maria Potthast in Monath Februari

1829
Wittwe Zünckeler aus Nieheim verheyratet an den Herrn Witw. Bürgermeister Wilhelm Multhaup Monaths Februari

1829
Franz Potthast von Löwendorff verheyratet sich mit der Tochter Johann Heinrich Potthast Monath Juny

1830
die Frau des Heinrich Homann gebürtig aus Antzen in Hannoverschen verehlight im Monath May mit selben

1830
Nickolaus Seck aus Hohen Hauhs verehlight mit Christina Dollen in Monath Octobris

1830
der Witwer Bernahrd Sander verehlight sich zum 2ten mal mit Der Ferdinandina Helt aus Bruchhaußen

1831
Johannes Nüsse aus Hohenhaus vereheligte sich mit Christiana Weber in Vörden Monath May

1832
Franz Potthast zur Zweiten Ehe geschritten in Monath August Mit Sophia Brinkmann aus Beverungen

1832
Adolph ? Kleine aus Sandebeck mit Antonetta Meyer – Vörden Monath Septembris verehelicht.

1832
Maria Josepha Westkamp aus Höerste verehelicht mit Heinrich Potthast Monath Octobris

1833
Anton Hake zur zweiten Ehe geschritten am 28ten Juny mit Elisabeth Lesmann aus Schmechden.

1834
Friedrich Selsen aus Rischenau vereheligt mit Florentine Rotermund am 6ten Februari


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1835
Elisabeth Roland von Großenbreden verehelicht mit Frantz Klugen am 24ten Octobris

1835
Wilehelm Homan von Bremerberg vereheligt mit Wilhelmina Meyer am 4ten Novembris 1835

1835
Heinrich Schlenke von Sommersell verehehligt mit Wilhelmina Supper am 24ten Novembris 1835

1836
Heinrich Rodemeyer zweite vereheligung mit Ernstina Deimeken von Bosseborn am 5ten July

1836
ist Frantz Böger mit seiner Frau von Bredenborn unangenommen eigenmächtig getzogen in Vörden

1838
Anton Lange aus Finsebeck vereheligt mit Elisabeth Potthast am 1ten July und Philip Hölting vereheligt mit Gertrud Möller aus Paderborn am 29ten Septembris

1839
Heinrich Rodemeyer dritte vereheligung mit Elisabeth Köhne aus Born 1ten February

1839
Joseph Schüpping aus Fürstenau vereheligt mit Loisa Kropp am 11ten July

1839
Zweite vereheligung des Heinrich Schrader mit Elisabeth Günter aus Eversen am 19ten Octobris

1840
am 26ten Januari hat sich der Abdecker Heinrich Sommer Aus Brakel alhier sich mit seiner Ehefrau und zwey Söhnen, als Bürger eingedungen für 26 Rth. 18 Silgr. 9 Pf. Aber nach drey Tage her wieder weg gezogen.

1840
am 18ten July Augustin Stamm 2ten Vereheligung mit Louisa Speer aus Brakelsiek


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1840
am 5ten Novembris Frantz Mideke aus Vörden vereheligt mit Elisabeth Schopol aus Lichtenau

1841
am 4ten Juli Joseph Meyer Schmied-Geselle aus Bellersen vereheligt mit der Josephine Engel aus Vörden

1842
am 6ten Februari Johannes Höke mit Theresia Potthast vereheligt.
am 14ten August der Schlosser Joseph Quest aus Bödexen und Theresia Potthast aus Vörden
am 18ten September Heinrich Potthast zur zweiten Ehe mit der Wilhelma Potthast
am 25ten October Johannes Hölting mit der (Elisabeth) Annemarie Lessman aus Born
am 9ten October Johannes Hölting mit der Elisabeth Oebeke aus Eilversen
am 23ten October Christoph Grote aus Eilversen mit der Carolina Multhaup
am 24ten November Heinrich Köhne aus Born mit der Ferdinandina Grasshof aus Vörden
am 27ten November Rudoph Kropp aus Vörden mit der Gertrud Möller aus Sommersell
am 8ten Juny 1842 Johannes Stamm mit der Sophia Potthast

1843
am 8ten October Wilhelm Schröder und Antoniette Hillebrand
am 24ten October Johann Weber und Wilhelmina Meyer aus Bellersen
am 20ten October Wilhelm Dolle und Josephina Riese aus Papenhöfen
am 24ten November Johannes Lüke mit Josephina Tappe aus Lügde
am 27ten November Heinrich Vogd mit Elenora Ahlemeyer aus Entrup
am 9ten December Heinrich Dolle und Christina Schröder

1844
am 10ten May Joseph Böger und Loisa Weber am 1ten November Joseph Meyer aus Collerbeck und Catharina Oelert aus Vörden wurden als Bürger angenommen

1844
am 19ten November Moses Israelsohn und Steinberg aus Lüchtringen
am 24ten November Anton Multhaup und Margarethe Johlen aus Nieheim
am 7ten Juli ist Carl Meyer mit Seiner Ehefrau Tappen als Bürger angenommen worden

1845
ist der Maurer Friedrich Meyer aus Grossenbreden mit seiner Ehefrau als Bürger angenommen worden und zwar am 27ten Aprill desgleichen am 28ten Aprill ist Joseph Grewe aus Bökendorf mit seiner Ehefrau Ferdinandine Kluge als Bürger aufgenommen worden

am 18ten May hat sich Johann Dubbert mit der Annamaria Multhup verehelicht.

am 1ten Juny hat sich Heinrich Weber mit der Theresia Hölting Verheiratet

am 14ten Juny hat sich Christian Rathmann mit der Theresia Schröder verheiratet


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R E G I S T E R                                                                      Pag.  Nro.

Wie die Landes Regierung bey Hoch fürstl. Zeiten In Hochstift Paderborn geweßen ….. – 1

wie das Bischoffs Thum Paderborn an die Königliche Preusche Monarchie gekommen …. 2

wie die Gerichts Bahrkeit unter Westphälischen Regierungen bestunde …. 5

Staatistische Darstellung der Gemeinde Vörden …. 9
Städtische fundationen …. 10
desgleichen …. 11

Neu angewießenen Bauplätze …. 12
desgleichen …. 13

Vördische Zehntpacht betrefend …. 16 und 17
Begebenheit im Jahr 1818 …. 18
begebenheit im Jahr 1819 …. 19 und 20
begebenheit im Jahr 1820 und 1821 …. 21
begebenheit im Jahr 1822 und 1823 …. 22
begebenheit in Jahren 1824 – 25 und 1826 …. 23

Andachts Fundationen und Verguldung des Thurm Knopfes …. 24

begebenheit pro 1827 und Beschadigung von Winde am Kirchthurm …. 25

Fundation von der Witwe Klocken …. 26 und 27

Begebenheit im Jahr 1828 …. 28 und 29
begebenheit im Jahr 1829 …. 30
begebenheit im Jahr 1830 …. 31
begebenheit im Jahr 1831 …. 32 – 33
begebenheit im Jahr 1832 …. 34 – 35
begebenheit im Jahr 1833 …. 36
begebenheit im Jahr 1834


Ende der Stadtchronik

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